Bericht SkyNews 10/24

Neues Gastro-Angebot auf dem EAP

Der EuroAirport realisiert ein neues Restaurationskonzept, sowohl im öffentlichen Teil des Flughofes («Landside») also auch hinter der Security und dem Zoll («Airside»). Die Bauten dafür sind zur Zeit der Drucklegung bereits fortgeschritten und dürften beim Erscheinen dieses Artikels weitgehend abgeschlossen sein.

Im ursprünglich erbauten Terminal boten anfangs der 70-er Jahre lediglich die Airport Restaurants (ein Tochterunternehmen der Swissair) im öffentlichen Bereich auf beiden Zollbereichen des 5. Stocks recht einfache Gastronomie an. Dieses wurde tagsüber vor allem vom Personal für’s Mittagessen frequentiert, welches sich dann – je später der Nachmittag – in Richtung der grossen Bars verschob, wo das eigentliche Sozialleben des Flughafens firmenübergreifend zelebriert wurde. Daneben gab es die etwas gehobeneren Restaurants, quasi die 1-Klass Buffets des Flughafens, welche keinen schlechten Ruf genossen; das damalige «Culinarium» im CH-Sektor war für die breite Bevölkerung durchaus ein Begriff für eine feierabendliche Einkehr. In den öffentlichen Abflughallen hingegen bestand das Angebot lediglich aus den beiden Kiosken, welche allenfalls Automatenkaffee und Eis am Stiel feilhielten, während den angekommenen Passagieren anzuraten war, den Flughafen bei Auftreten von Hunger und Durst fluchtartig zu verlassen: Im «Arrivée» herrschte nämlich gastronomische Wüste!

In den Nullerjahren wurde das F&B-Angebot ausgeweitet und das bestehende Gastro-Monopol fallen gelassen, was ein erweitertes Angebot mit einer grösseren Vielfalt ermöglichte. Dieses war allerdings nicht immer sehr professionell oder ansprechend und konnte damit nicht allen Ansprüchen wirklich genügen: Vor allem das offizielle CH-Restaurant im 5. Stock erinnerte eher an ein Experimentierfeld alternativer Gastro-Studierenden als denn an einen Wohlfühl-Ort, und entsprechend erfolgreich war es dann auch bis zum bitteren Ende. Oder ein Anbieter im Départ F, wo das Mobiliar für die Gäste auch mal mit ausrangierten Küchentischen ergänzt wurde und die Restaurant-Anschrift wie Bandenwerbung mit Kunststoff-Planen mittels Kabelbindern an die Abschrankungen gepinnt war.

Nun also verpasst sich der EAP ein neues Konzept und hat nach einer Ausschreibung einige alte Konzessionäre nicht mehr berücksichtigt, dafür ein paar neue Spezialisten an Bord geholt und allgemein auf ansprechende Architektur dieser Lokale geachtet.

Landside:

  • Ankunft CH: Starbucks anstelle der «Wellness-Bar». Inklusive einem kleinen Aussenbereich. Weiter wird der unansehnliche Food-Container «LA ROULOTTE» ersetzt durch «Le Chalet» – Nomen est Omen.
  • Ankunft FR: «Minute» inkl. Aussenbereich, anstelle von «Trib’s».
  • Abflug CH: Ein Biergarten anstelle von «Weckmann» – hört sich vielversprechend an.
  • Abflug FR: Backwarenspezialist «Poulaillon» anstelle des Backwarenspezialists «Paul».
  • 5. Stock CH: Aus für das bestehende Restaurant – dieses wird nicht mehr betrieben! Dafür gibt’s nebenan das bestehende Lounge-Café «Fourchette Suisse», besser bekannt als «Tinguely», jetzt in neuem, ansprechenderem Gewand.
  • 5. Stock FR: Das «3 Länder Restaurant» macht «ROSSOPOMODORO» Platz, einer italienischen Gastrokette.

Airside:

  • Gates Süd: «monop’daily» bleibt an Bord, jedoch in einem schönerem Häuschen.
  • Dock Nord Schengen: «dean&david» mit einem richtigen Food-Angebot löst «COLUMBUS CAFE&CO» ab.
  • Dock Mitte: «PIERRE HERMÉ» bleibt als Anbieter von Friandises da, bretzelt jedoch seinen Stand auf.
  • Dock Intersection: «bert’s» macht «EXKi» Platz: Vegetarische, «gesunde» Küche.
  • Y-Dock Süd: «BOTTEGA» macht mit einer Prosecco-Bar dem bisherigen «Starbucks» Platz.
  • Sky Lounge: Dieses erhält als «Aspire Lounge» ebenfalls ein neues Konzept – darüber werde ich in der November-Nummer berichten.

Das sind insgesamt erfreuliche Nachrichten. Die Gastronomie erfährt offensichtlich eine immer wichtigere Rolle auf dem EuroAirport. Zu hoffen ist, dass die neuen Anbieter besser auf Sauberkeit im Sitzbereich achten, dass das Personal freundlich auftreten wird – und vielleicht auch mal jemand der deutschen Sprache mächtig ist!

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